Fragen & Antworten
Wie pflege ich meinen Schmuck richtig?
Wann wird Nickel in Schmuckgold verarbeitet?
Warum wird 333/000 Goldschmuck brüchig?
Warum sollten Sie einen Goldschmied direkt aufsuchen? Trends wechseln, Ihr Stil aber bleibt. Abseits jedweder Massenproduktion werden Sie in einer Goldschmiede individuell beraten und haben die Möglichkeit, Ihre Ideen und Vorstellungen zu realisieren und somit Ihr eigenes Schmuckstück zu erschaffen. Nur durch fachgerechte und persönliche Beratung wird es einem Goldschmied ermöglicht, sein Fachwissen und seine handwerklichen Fähigkeiten zu Ihren Gunsten einzusetzen.
Wann ist Gold echt? Es muss einmal deutlich gesagt werden, Schmuck mit "333/000 " gestempelt ist kein Goldschmuck. In der Schweiz z.B. bezeichnet man diese Legierung mit 8 Karat als goldhaltiges Metall. Somit weiß jeder was er für sein Geld erwirbt. In Frankreich gibt es 333/ooo Legierungen nur in billigen Ramschgeschäften, in Fernost nur in Bazars. Der internationale Standard ist 18 Karat, d.h. 750 Teile von 1000 Anteilen reines Gold. Bei uns in Deutschland ist es immer noch schwierig den Kunden davon zu überzeugen, dass der sog. 333er Goldschmuck keine Goldeigenschaften aufweist, der Schmuck schon nach kurzer Zeit seine häufig galvanisch aufgebrachte Vergoldung verliert, und somit dunkel anläuft. Da diese 333er Goldlegierung keinen homogenen Aufbau aufweist, kann das Metall durch Umwelteinflüsse, wie Schweiß und Salze brüchig werden, es korrodiert. Sehr häufig zu beobachten am Brechen der Lötfugen von Ketten und Armbändern. Dieser Schmuck lässt sich auch kaum mehr weiterverkaufen. Reparaturen und Änderungen sind kaum oder nur mit sehr großem Aufwand möglich. Durch den starken metallischen Abrieb verschleißen Ösen und Kettenverbindungen sehr schnell, der Schmuck trägt sich durch. Immer wieder weisen verantwortungsvolle Goldschmiede und Fachgeschäfte auf diesen Metallverschnitt hin, leider wird diese Aufklärung von den großen Billigdiscountern übertönt. Damit Sie wirklich Schmuck mit Goldeigenschaften besitzen, und viele Jahre daran Freude haben, sollte der Goldschmuck mindestens mit 585/000, besser noch mit 750/000 punziert sein.
Warum wird 333/000 Goldschmuck brüchig? Bedingt durch die unterschiedlichen Dichten der Einzelkomponenten der Legierungsmetalle hat dieses „Schmuckgold" in Wirklichkeit Gold von weniger als 20% Volumenanteil. Der Anteil von Messing (Kupfer und Zink) beträgt über 50%. Der geringe Goldanteil kann seine typischen Eigenschaften im Material nicht mehr durchsetzen. Diese Legierung bildet kein einheitliches Gefüge, d. h. die Metalle Gold und Silber bilden eine homogene Legierung an dessen Kristalle sich die Kupfer und Zinkkristalle anlegen. Durch das Zink wird die Legierung etwas weicher und dehnbarer, die gelbe Farbe wird gestärkt (Messingfarbe). Dieses Material ist für die Schmuckindustrie für Gussverfahren sehr geeignet. Jedoch wurde von der Industrie der Zinkanteil so stark erhöht, dass die vielen Zinkkristalle im Schmuck den Umwelteinflüssen völlig ungeschützt ausgesetzt sind, besonders aggressiv sind Fettsäuren und Chlor. Bei Kontakt mit Chlor, was jeder Mensch z. B. im Magen in freier Form als Salzsäure enthält, geht das Zink sehr schnell eine Verbindung mit dem Chlor ein, und bildet Zinkchlorid. Dieses Salz nimmt die Stelle im Kristallgitter anstelle des reinen Zinks ein und lässt die Metallstruktur des Materials morsch werden, das Schmuckgold wird brüchig. Um eine programmierte Haltbarkeit zu erreichen, wird dieser Schmuck galvanisch geschützt, also vergoldet oder rhodiniert.
Wann wird Nickel in Schmuckgold verarbeitet? Das weiße Metall Nickel ist bei der Bevölkerung als Nickelallergie in aller Munde. Bedingt durch Modeschmuck, Piercings und nickelhaltigen Alltagsgegenständen ist diese Krankheit nicht selten. Da Hautreaktionen auf dieses Metall immer häufiger wurden, wird es als Legierungszusatz bei Schmuckweißgold seit den 90er Jahren nicht mehr verwendet. Um das gelbe Gold weiß zu färben reichten schon 2 % Nickel aus. Um den gleichen Effekt zu erreichen, benötigt man nun 10 % Palladium (Pd) und Silber (Ag). Die Farbe der Legierung geht vom platinähnlichen (18% Pd) bis weißgraues Weißgold mit bräunlichem Einschlag (10% Pd und Ag) Hochwertiges Palladium legiertes Weißgold ist wie das Gelbgold absolut nickelfrei. Schmuckwarenhersteller aus dem europäischen Ausland verwendeten teilweise weiterhin hoch nickelhaltige Schmucklegierungen. Durch die EU-Richtlinie 94/27/EG vom 30.6.1994 wurde die Verwendung von Nickel bei Bedarfsgegenständen neu geregelt. D.h. alle Nickellegierungen und Nickelbeschichtungen welche mehr als 0,5ug/cm pro Woche für mindestens 2 Jahre bei normalem Gebrauch an den Träger abgeben dürfen nicht mehr im Handel angeboten werden. Diese EU-Richtlinie wurde am 24.6.2000 in deutsches Recht umgesetzt. Übergangsfristen für nickelhaltige Waren liefen zum 20.10 2001 aus. Der starke Preisanstieg des Palladiums seit Ende 1999 bis auf 40,- Euro führte zum Angebot von nickelreduzierten Weißgoldlegierungen. Diese Legierungen können zum Nickel auch Palladium und Mangan beinhalten. Diese Weißgold Schmucklegierungen gelten nach den EU-Richtlinien als nickelfrei, wenn sie die Grenzwerte unter 0,5 % Gewichtsanteil Nickel einhalten. Ganz unproblematisch werden diese "nickelreduzierte" Legierung in Hinsicht auf Nickelallergien jedoch nicht sein. In 585/ooo und 750/ooo Schmuckwaren finden sich also zurzeit das sog. EU-Weißgold mit geringem Nickelanteil (ca. 0,4%) oder das hochwertige nickelfreie Palladium-Weißgold. Da Weißgoldschmuck in der Regel rhodiniert ist, lässt sich die Legierungszusammensetzung von außen nicht erkennen. *rhodiniert = galvanischer Überzug mit dem sehr weißen Platinmetall Rhodium
Wie pflege ich meinen Schmuck richtig? Tipps zur richtigen Pflege und Aufbewahrung Ihrer Schmuckstücke finden Sie hier.